Auf einer "privaten" Yacht über ein endloses türkisfarbenes Meer segeln, Wind in den Haaren, zahllose Inseln, unentdeckte Buchten und wunderschöne Küstenstädte zur Auswahl und alle Freiheiten, wohin man will. Klingt wie eine unerreichbare Vorstellung aus der Ferne? Dann lassen Sie sich überraschen, denn der erste Schritt an Bord ist näher, als man oft denkt....
Text und Fotografie: Jules Bijpost
In der Tat beherbergt das Mittelmeer einige der schönsten Segelreviere der Welt. Natürlich kennen wir die Karibik als Traumziel, aber nicht umsonst steht bei Seglern aus aller Welt das europäische Inselhüpfen mindestens genauso weit oben auf der Bucket List. Vor allem in Kroatien und Griechenland kann man seinen Urlaub auf diese Weise ausfüllen.
Kulturell, historisch und kulinarisch ungemein interessante Länder. Und Inseln gibt es im Überfluss, in allen Formen und Größen: von groß bis klein, bewohnt oder unbewohnt, erschlossen und gepflegt oder im Gegenteil, unberührt und rein, idyllisch oder geschäftig und immer innerhalb weniger Stunden schiffbar. Das ideale Urlaubsziel mit einem Segelboot, wenn Sie uns fragen.
Europa vs. Karibik
Nehmen wir an, Sie machen eine Woche (oder besser: zwei Wochen) Segelurlaub. Wohin werden Sie dann fahren? Hier finden Sie die Vor- und Nachteile der beiden beliebtesten Optionen.
Selbstsegeln in der Karibik
VorteileTropisches Klima, daher fast immer angenehm warm, auch während der europäischen Wintermonate. Sehr stabile Winde, in der Regel aus dem Osten um 20 Knoten (4-5bft). Aufgrund des tropischen Klimas finden Sie eine bunte Unterwasserwelt mit vielen Korallen und Fischen.
Nachteile: Relativ weite und teure Flüge. Wenig Auswahl an Mietjachten. Wenige Häfen/Dörfer und Kultur.
Selbstsegeln in Griechenland/Kroatien
Vorteile: Relativ nah an der Heimat, daher einfacher und billiger zu reisen. Eine große Auswahl an Segelyachten. Fast immer gutes Wetter zwischen Mai und Oktober. Unzählige Inseln in Reichweite, mit der Möglichkeit, gemütliche Dörfer, Boulevards oder Kulturstätten zu besuchen.
NachteileKristallklares Wasser, aber keine bunte Unterwasserwelt wie in den Tropen. Mit etwas Glück begegnet man aber auch hier "nur" Delfinen und Schildkröten. In den Wintermonaten ist es hier deutlich kühler, aber immer noch sehr angenehm bis Anfang November.
Erster Schritt an Bord
Um herauszufinden, was man wirklich braucht und wo man anfangen kann, um hier bald auf eigene Faust segeln zu können, sprach GW mit Querijn van Gennep: Gründer und Inhaber von Portokali. Ein niederländisches Unternehmen, das seit vielen Jahren Segelreisen im Mittelmeer organisiert.
Beginnen wir gleich mit der Schlüsselfrage: Was braucht man, um an Bord einer solchen Yacht zu gehen?
Überhaupt nicht viel! Eine Begeisterung für Wassersport und Abenteuerlust sind sicher hilfreich, aber eigentlich kann sich jeder für einen solchen Segelurlaub anmelden. Sie müssen keinerlei Erfahrung mit dem Segeln solcher Yachten haben.
Aber so eine teure Segelyacht bekommt man natürlich nicht einfach so geschenkt. Dann brauchen Sie wahrscheinlich Personal an Bord?
Haha, nein, nicht jeder kann tatsächlich sein eigenes Boot mitbringen. Aber die Anforderungen sind nicht sehr hoch. Mit einem niederländischen Segelschein (KVB 1+2) können Sie schon einfach segeln gehen. Ansonsten haben wir viele begeisterte niederländischsprachige Skipper, die mit Ihnen segeln können. Sie können dann das ganze Schiff steuern und Ihnen alles abnehmen, oder Ihnen nur bei bestimmten Manövern helfen und Sie beraten. Es kommt ganz darauf an, was Sie bevorzugen. Und auf diese Weise können Sie ganz nebenbei auch noch Ihre eigenen Segelkenntnisse verbessern.
Viele Menschen, die in den Niederlanden eine Schaluppe besitzen, haben einen Segelschein. Aber sie können nicht einfach mit einer Segelyacht aufs Meer hinausfahren, oder?
Richtig, Segeln auf dem Meer ist etwas ganz anderes als eine Fahrt auf den Kanälen mit einer Schaluppe. Aber dafür haben wir eine Lösung: Flottillensegeln. Sie segeln mit einer Gruppe von Yachten auf der gleichen Route, und ein sogenanntes Mutterschiff begleitet Sie dabei. An Bord befinden sich zwei erfahrene Skipper, die Sie jeden Morgen über die Tagesroute, die Wetterbedingungen und alle interessanten Punkte informieren, Ihnen beim Anlegen und Ablegen helfen und alles über das Segelrevier wissen, in dem Sie segeln. So haben Sie immer jemanden an Bord, der Ihnen bei Bedarf helfen kann.
Das hört sich so an, als ob dann ein Teil der Freiheit verloren geht. Fahren Sie dann den ganzen Tag in einem Zug hintereinander zum nächsten Hafen?
Auf keinen Fall, absolut nicht! Jeder ist völlig frei, dorthin zu gehen, wo er möchte. Einige fahren gleich nach der Einweisung um 9.30 Uhr los, andere gehen vor dem Segeln in die Stadt und wieder andere fahren mit dem Beiboot raus, um eine schöne Bucht zu erkunden und zu schnorcheln. Sie können also tun und lassen, was Sie wollen, aber Sie wissen, dass Sie im nächsten Hafen abgeholt werden, und Sie erfahren jeden Morgen genau, was Sie unterwegs erwartet und welche Buchten Sie auf keinen Fall verpassen sollten, zum Beispiel...

Und was sind das für Leute, mit denen Sie in einer solchen Flottille segeln?
Das variiert. Während der Schulferien, d. h. im Juli/August, aber auch in den Mai- und Herbstferien, sind es hauptsächlich Familien mit Kindern im Alter von durchschnittlich 10 bis 20 Jahren. Aber außerhalb der Ferien, von April bis Oktober, melden sich viele (befreundete) Paare, Gruppen von Freunden, die sich ein Boot teilen, aber auch unabhängige Reisende an.
Unabhängige Reisende?
Ja, sie fahren auf dem Mutterschiff mit, das die Flottillen begleitet. Immerhin gibt es dort zwei Skipper, aber die meisten Yachten sind für 6-8 Personen ausgelegt. Es sind also noch ein paar Plätze an Bord frei. Es macht großen Spaß, mitzufahren und neue Leute kennenzulernen!
Und schließlich, wo ist der schönste Ort, um einen solchen Segelurlaub zu beginnen?
Nun ja... Es gibt so viel Schönes auf der Welt. Trotzdem würde ich sagen, Griechenland, vor allem Aegina, eine kleine Insel vor der Küste Athens. Fairerweise muss ich sagen, dass ich etwas voreingenommen bin, weil wir dort unseren eigenen Stützpunkt und unsere eigenen Yachten haben. Aber das ist natürlich nicht umsonst. Immerhin fliegt man von den Niederlanden aus mehrmals täglich direkt nach Athen, und von dort aus ist man in zwei Stunden in Ägina. So umgehen Sie die großen Menschenmassen und starten von einem privaten Steg auf einer wunderschönen Insel inmitten eines sehr vielseitigen Segelreviers... Wie perfekt wollen Sie es haben?
Möchten Sie mehr wissen? Dann sollten Sie unbedingt einen Blick auf www.portokali.nl