Es war ein kalter Morgen im Februar, als die Olympischen Winterspiele 2010 in Vancouver eröffnet wurden. Aufregung lag in der Luft. Athleten aus der ganzen Welt hatten sich zur Eröffnungsveranstaltung versammelt. Doch inmitten dieses Spektakels fand eine stille Revolution in der Zeitmessung statt, mit Omega an der Spitze...
Text: Gerben Bijpost Fotografie: Omega
Es ist traditionell eines der ikonischsten Bilder jeder großen Leichtathletikveranstaltung: der Startläufer mit seiner Startpistole, einem Revolver, der an Filme aus dem Wilden Westen erinnert. Die Stille, die steigende Spannung, die Konzentration und dann.... der große Knall. Die Athleten schießen aus ihren Startblöcken und das Rennen ist eröffnet.
Doch bei den Olympischen Winterspielen 2010 wurde diese vertraute "Waffe" plötzlich durch etwas ganz anderes ersetzt: ein elegantes, futuristisches Gerät, das von Omega - bereits seit 1932 offizieller Zeitnehmer der Olympischen Spiele - entwickelt wurde, um den Anforderungen der modernen Zeit gerecht zu werden.
Dieses neue Startinstrument, bestehend aus einer Blitzpistole und einem Tongenerator, war ein Meilenstein in der Zeitmesstechnik. Wenn der Starter den Abzug betätigte, wurden gleichzeitig Ton-, Licht- und Startimpulse abgegeben, was einen viel genaueren Start als mit der "Cowboy-Pistole" ermöglichte. Diese Entwicklung markierte den Beginn einer neuen Ära in der Leichtathletik, in der Technologie und Präzision auf ein immer höheres Niveau gebracht wurden.
Viele Innovationen
Der neue Startschuss war nur die Spitze des Eisbergs. Hinter den Kulissen, Omega arbeitet seit vielen Jahren unermüdlich an zahlreichen fortschrittlichen Systemen, um die Zuverlässigkeit der Zeitmessung kontinuierlich zu verbessern. So wurden beispielsweise Sensoren in die Startblöcke integriert, die es ermöglichten, die Reaktionszeiten der Athleten mit bisher nicht gekannter Präzision zu messen. So konnte genauer als mit den Augen festgestellt werden, ob ein Fehlstart vorlag.
Außerdem wurden Zielfoto-Kameras eingeführt, die die Rennen auf die Millisekunde genau erfassten. Diese Kameras konnten bis zu 10.000 digitale Bilder pro Sekunde aufnehmen, so dass selbst die kleinsten Unterschiede zwischen den Teilnehmern, die über die Ziellinie liefen, erkannt werden konnten.
Denn natürlich waren die mechanischen Chronographen, mit denen Omega Jahrzehnte zuvor seine wichtige Aufgabe als Zeitmesser begonnen hatte, schöne und zuverlässige Instrumente; das Drücken eines Start- und Stoppknopfes hing immer noch von der Reaktionsfähigkeit der Person ab, die ihn bediente. Ein solch detailliertes Abschlussfoto setzt jeder möglichen Diskussion ein sofortiges Ende.
Mehr als nur Zeitmessung
Aber nicht nur Startblöcke und Ziellinien profitierten von den technischen Fortschritten von Omega. Auch in Feldsportarten wie Weitsprung und Kugelstoßen standen neue Messmethoden vor der Tür. Video- und Lasertechnologien wurden eingeführt, um Entfernungen genauer als je zuvor zu messen, so dass die Athleten ihre Leistungen verbessern und Rekorde brechen konnten.
Eine der bemerkenswertesten Innovationen war zweifelsohne das von Omega entwickelte Echtzeit-Trackingsystem. Durch die Platzierung von Chips in den Startnummern auf den Trikots konnten Athleten und Trainer sogar während des Rennens Rückmeldungen über Geschwindigkeit, Zwischenzeiten und Distanzen erhalten, was ein viel tieferes Verständnis der Leistung ermöglichte.
Dieses System, das erstmals bei den Olympischen Spielen 2016 in Rio eingeführt wurde, bedeutete eine neue Revolution in der Art und Weise, wie Athleten ihre Rennen analysierten und verbesserten. Da kein Detail mehr unbemerkt blieb und die Athleten ihre Strategien noch während des Rennens anpassen konnten, führte es zu einer neuen Welle von persönlichen und Weltrekorden.
Werden wir bald Innovationen in Paris 2024 sehen? Zweifelsohne. Klar ist, dass Omega unermüdlich daran arbeitet, die Grenzen der Zeitmessung zu erweitern. Der Sport, die Athleten und die Zuschauer profitieren davon.
Der Anfang
Schon vor 1932 war der Name Omega ein Synonym für Präzision. Das Unternehmen hatte zahlreiche Branchenrekorde aufgestellt und sich auch in der Welt der Sportzeitmessung bereits einen guten Ruf erworben. Mit all dieser Erfahrung war es die naheliegendste Wahl, um der offizielle Zeitnehmer der Olympischen Spiele 1932 zu werden. Für diesen prestigeträchtigen Anlass reiste ein Omega-Uhrmacher von Biel nach Los Angeles, bewaffnet mit 30 Stoppuhren, die die Kampfrichter bedienen sollten. Jede Uhr wurde vom Observatorium in Neuchâtel als Chronometer zertifiziert und war auf 1/10 Sekunde genau. Am beeindruckendsten war die Sekundenbruchteilfunktion, die auch die Erfassung von Zwischenzeiten ermöglichte.
1948
Elektronik bei den Spielen
Die Lichtschranke wird oft als eine der wichtigsten Innovationen von Omega in der Welt der Zeitmessung bezeichnet. Diese Technologie ersetzte das traditionelle Zielband durch einen hochreaktiven Lichtstrahl. Sobald der erste Athlet die Ziellinie überquerte, wurde seine Zeit elektronisch gestoppt und konnte auf die 1/1000stel Sekunde genau gemessen werden. Verglichen mit den Reaktionen des menschlichen Auges oder des veralteten Muybridge-Drahtes war dies eine erhebliche Verbesserung. Die Photoelektrische Zelle von Omega war die weltweit erste unabhängige, tragbare und wasserfeste Version der Technologie und konnte sowohl hohen als auch niedrigen Außentemperaturen standhalten. Für die Olympischen Spiele, die sowohl im Winter als auch im Sommer stattfanden, war sie also perfekt geeignet.
1948
Die Zielfoto-Kamera
1948 entwickelte sich die Zeitmessung bei Omega in rasantem Tempo weiter. Die fotoelektrische Zelle, die sechs Monate zuvor in St. Moritz erfolgreich eingeführt worden war, trug nun den Spitznamen "Magic Eye" und wurde erstmals bei den Olympischen Sommerspielen eingesetzt. Vor allem aber wurde die Technologie nun in Verbindung mit der weltweit ersten Spaltfotofinish-Kamera eingesetzt. Der von einer britischen Firma namens "RaceFinish Recording Company" entwickelte Racend Timer zeichnete ein Bild auf, das die genaue Reihenfolge des Zieleinlaufs eines engen Rennens zeigen konnte. In London wurde die Zielfoto-Kamera nur zur Ermittlung des Endstandes, nicht aber der offiziellen Ergebnisse eingesetzt. In Helsinki wurde die Kamera 1952 in "Omega Racing Timer" umbenannt.
1964
Zeit auf dem Bildschirm
Innsbruck 1964 wird oft als die ersten im Fernsehen übertragenen Olympischen Spiele bezeichnet. Mehr als 200 Stunden Sendezeit wurden den Ereignissen gewidmet, und Dutzende von Fernsehsendern waren vor Ort präsent. Dank des neuen Omegascope ging das Seherlebnis noch einen Schritt weiter als je zuvor. Mit diesem neuen Gerät wurde das Konzept der Realzeit Sportberichterstattung, indem die Zeiten der Athleten am unteren Rand des Bildschirms angezeigt werden.
Sie revolutionierte erneut die Zeitmessung, ließ aber auch keinen Raum für Fehler. Die Präzision von Omega war nun für Millionen von Zuschauern sichtbar, was bedeutete, dass die Marke jede Messung genau richtig machen musste. Nie zuvor waren die Zuschauer außerhalb eines Veranstaltungsortes so schnell und gut über die Ereignisse im Sport informiert.
1984
Startblock
Jeder Startblock ist nun mit einem Lautsprecher ausgestattet, der mit der elektronischen Startpistole des Läufers verbunden ist, so dass alle Teilnehmer das Startsignal genau zur gleichen Zeit hören. Die Reaktion jedes Läufers auf den Klang der Startpistole (Druck gegen die Blöcke) wird ebenfalls von den Sensoren erfasst. Ist die gemessene Zeit kürzer als die Zeit, in der eine Person möglicherweise auf den Startschuss reagieren kann, signalisiert der Zeitnehmer einen Fehlstart.
2010
Der Startschuss neu erfunden
Das Problem mit dem altmodischen Startschuss war, dass sich der Schall langsamer bewegt als das Licht. Das bedeutete vor allem in der Leichtathletik, dass der Läufer, der dem Startschuss am nächsten war, einen leichten Vorteil hatte, weil er das Startsignal den Bruchteil einer Sekunde vor allen anderen hörte. Ebenso war der Läufer, der am weitesten vom Startschuss entfernt war, im größten Nachteil. Und das ist ein großes Problem, wenn es auf jede Millisekunde ankommt.
Aus diesem Grund hat Omega die neue elektronische Startpistole entwickelt, die erstmals bei den Shorttrack- und Eisschnelllaufwettbewerben in Vancouver vorgestellt wurde. Dieses elegante, leuchtend rote Gerät besteht aus einer Blitzpistole und einem Tongenerator. Beim Schlittschuhlaufen wurde es mit Lautsprechern an der Seite des Eises verbunden, so dass alle das Signal genau zur gleichen Zeit hören. Wenn der Starter den Auslöser drückt, passieren drei Dinge gleichzeitig: Ein Ton wird "gespielt", ein Lichtblitz wird abgegeben und ein Startimpuls wird an das Zeitmessgerät gegeben. Übrigens hat sich das neue Gerät auch auf Flughäfen und in Stadien bewährt.
Aufgrund der immer strengeren Sicherheitsmaßnahmen wurde es in der Tat sehr schwierig, mit einer klassischen Startpistole durch den Zoll zu kommen.
2016
Präzision in der Leichtathletik
Omega brachte eine Fülle von neuen Technologien nach Rio. Die größte Aufmerksamkeit erregte vielleicht der Scan'O'Vision MYRIA von Omega. Er konnte bis zu 10.000 digitale Bilder pro Sekunde aufnehmen, wenn die Athleten die Ziellinie überquerten. Die verbesserte Lichtempfindlichkeit bedeutete auch, dass die Bilder von höherer Qualität waren als bei früheren Versionen. In Rio wurde auch die Fotozellentechnologie der nächsten Generation eingeführt. Anstelle von zwei Fotozellen gab es nun vier, die alle in eine Einheit integriert waren. Mit vier Fotozellen konnten mehr Körpermuster erkannt werden, wenn die Athleten die Linie überquerten, so dass eine wirklich genaue Zielzeit ermittelt werden konnte.
2024
Paris
Zum 31. Mal seit 1932 wird Omega als offizielle Zeitnehmerin für alle 329 olympischen Veranstaltungen in 32 Sportarten fungieren, gefolgt von den am 28. August beginnenden Paralympischen Spielen. Paris 2024 wird an einigen der berühmtesten Austragungsorte der Stadt stattfinden und den nächsten Schritt in der modernen Zeitmessung markieren. Während der Spiele werden 500 Omega-Mitarbeiter nach Paris reisen, die ebenfalls vom IOC für ihre Arbeit bezahlt werden (Zeitnehmer, Fotofinisher usw.), sowie 2 000 Freiwillige, die beim Verlegen der Kabel und bei verschiedenen Vorbereitungen helfen.
Die Uhr
Diese spezielle 43-mm-Speedmaster-Chronoscope-Kollektion besteht aus vier Modellen, die jeweils in den goldenen, schwarzen und weißen Farben der Olympischen Spiele Paris 2024 gehalten sind. Es gibt sie ganz aus Edelstahl mit einer Lünette aus eloxiertem Aluminium und mit einer Keramiklünette und einem Gehäuse aus 18K Moonshine Gold. Außerdem können Sie zwischen Leder- und Metallarmband wählen. Am auffälligsten ist das silber-weiße Opalin-Zifferblatt, ein Design aus den 1940er Jahren. Es enthält eine Tachymeterskala, eine Pulsometerskala und eine Telemeterskala. Es ist eine schöne Hommage an die genaue und umfassende Zeitmessung, die Omega seit 1932 für die Olympischen Spiele bereitstellt. Auf der Rückseite der Uhr befindet sich ein geprägtes Medaillon mit dem teils matten, teils polierten Logo von Paris 2024. Das abgebildete Modell kostet 10.900 €. www.omegawatches.com oder www.schaapcitroen.nl